Kurzfilm
D 2007, 15 Min., 35mm / Digi Beta, Dolby SR
Eine Produktion der Hochschule für Film und Fernsehen - Konrad Wolf
Es ist Sommer und die Zeit steht still. Die 8-jährige Nele ist einsam im Ferienhaus und ihre Eltern mit sich selbst beschäftigt. Doch bald ist sie das stille Warten leid und beginnt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Sie begibt sich auf einen Streifzug, in der verzweifelten Hoffnung auf Veränderung.
mit Marlon Weber, Angret Engelmann, Michael Danisch, Lukas Oldach
Buch & Regie Sophie Narr
Produktionsleitung René Frotscher
Kamera Nikola Wyrwich
Szenenbild Robert Zeise, Franziska Rufledt
Kostüm Gabriela Krampe
Sound Design / Mischung Johannes Scherzer
Montage Antje Lass
Herstellungsleitung Holger Lochau, Anya Grünewald
2010
• 16. Ingolstädter Künstlerinnentage
2008
• Short Film Festival - Prädikatwertvoll - BESTER FILM
• 27. Int. Studentenfilm Festival Sehsuechte
• 18. Bamberger Kurz Filmfestival
2007
• 53. Kurzfilmtage Oberhausen
• AluCine Latin@Media Festival, Toronto
• Bianco Film Festival, Perugia
• Amirani Student Int. Film Festival, Georgien - BEST SOUND AWARD
• Slow Film Festival, Ungarn - BEST SHORT FICTION AWARD
• Fresh Film Fest, Karlovy Vary
• Aye Aye Film Festival, Frankreich
• 14th Blue Sea Film Festival, Finnland
• Monterry Int. Film Festival, Mexico
• 9th Morbengo Film Festival, Italien
• Asolo Int. Art Film Festival - BEST SCHOOL OF CINEMA PRODUCTION AWARD
• Next Reel Film Festival, Singapore - CINEMATOGRAPHY AWARD
• Film Festival Münster
• Fano Int. Film Festival - 2. PRIZE VIDEO SECTION
• Mediaschool 2007 - 14th Int. Film & TV Schools' Festival, Lodz - SPECIAL JURY'S MENTION
• 24. Video/Film Tage - HANS W. GEIßENDÖRFER NACHWUCHSPREIS
• interfilm - 23. Int. Short Film Festival Berlin
• Formula Mundi - Int. Film Festival, Schwäbisch-Hall
• ZwerkWERK - 7. Oldenburger Film Festival
• L'Alternativa - Int. Film Festival, Spanien
• Etuida & Anima - Int. Film Festival, Krakau
HANS W. GEIßENDÖRFER NACHWUCHSPREIS
Ein Sommer auf dem Lande. Farben, Geräusche, Kameraeinstellungen, die an französische Filme erinnern. In einem einsamen norddeutschen Ferienhaus langweilt sich ein kleines Mädchen. Die Mutter ist meistens genervt. Dann gibt es noch einen Mann, der auf seinem Fahrradanhänger Bier holt, Wiesen, Wälder und am See einen morschen Steg.
Es macht wenig Sinn, den Inhalt des Filmes in Worte zu fassen, die melancholische Erzählung geht ganz schlackenlos im Rhythmus der Bilder und Töne auf. Erzählrhythmus, Inszenierung, Kamera und Montage greifen ohne Reibung ineinander, in einer kühlen Eleganz, die von der großartigen Darstellung des Kindes (Marlon Weber) ausbalanciert wird, zu einem in sich ruhenden, fast schwebenden Film.
FILMBEWERTUNGSSTELLE WIESBADEN: PRÄDIKAT BESONDERS WERTVOLL
FBW-Gutachten:
Ferien und keiner ist da, der mit mir spielt. Das Wetter ist schön und die Langeweile groß...
Der Wetterbericht, der zu Beginn des Films aus dem Autoradio tönt, scheint programmatisch, alle sind weggefahren - nach Antalya, nach Rimini und nach Athen. Keiner ist mehr da, der die Langeweile mit gestalten hilft. Nur der Nachbarsjunge, der immer nur pengpengpeng macht mit seiner imaginierten Pistole.
So ziehen die Tage dahin, und keine kindliche Aktion fesselt die Aufmerksamkeit der Erwachsenen länger als ein paar Minuten, immer nur Verbote und Ermahnungen. Diese Kinderwelt schildert der Film in ruhigen, sommerlich flirrenden, klaren Bildern. Der Sommer ist spürbar in diesem Film, mit der ihm eigenen Hitze und Trägheit.
Die Hauptdarstellerin des kleinen Mädchens (Marlon Weber) überzeugt in ihrer manchmal trotzigen, selten übermütigen, gelegentlich melancholischen Stimmung. Die Erwachsenen treten kaum in Erscheinung, und so entsteht eine dichte Atmosphäre, die der Film bis zum Ende durchhält. Auch der Schluss gerät nicht spektakulär, sondern dem Verlauf angemessen. Nichts duchbricht die träge Stimmung. So stimmt alles an diesem Film, der sorgfältig komponiert und durchdacht ist.